„Sie produzieren doch Verpackungen,
dann können Sie doch sicher OnPacks machen?“.
„Was sind denn OnPacks?“ lief es mir heiß über den Rücken…
Die Musterflasche und das Notizbuch mit mageren Anmerkungen auf dem Rücksitz, fuhr ich zum Getränkemarkt: Was hing beim Wettbewerb an den Flaschen? Tagelang grübelte ich über Trägermaterialien, Formen und möglichen Verankerungen am Flaschenhals. Mehrmals verwarfen mein Produktentwickler und ich die erhofften Lösungen. Meine fehlende Produkterfahrung flog mir bei der ersten Präsentation um die Ohren: Die Konstruktion zerriss beim Anpacken, die edle Flasche rutschte durch die Kunststoff-Halterung. Abkantungen verzogen sich und für den Promo-Artikel selbst fehlte mir eine diebstahlsichere Umsetzung.
Soviel zu den geforderten Eigenschaften eines On-Packs…
Irgendwann blieb das Konstrukt in seiner vorgegebenen Form. Ein Abstreifen von der Flasche gelang nicht mehr. Die Idee für eine gelungene Anbringung des finnischen Stadtführers im Miniformat ereilte mich nachts im Schlaf…
Das Projekt wurde ein voller Erfolg. Lob und Akzeptanz vom Kundenmarketing entschädigten mich für die angstvollen Stunden,
oft nah am Aufgeben.
Später sah ich Kopien meiner Entwicklung bei Getränkekonkurrenten verwirklicht. Mein Kunde nahm diese Nachahmung sportlich als ein weiteres Kompliment an unser gelungenes Projekt.